Positiver Rassismus ist trotzdem negativ

1. September 2010

Jeder weiss was Rassismus ist und wird sicherlich bezeugen, dass es etwas negatives ist. Allerdings gibt es auch etwas, das ich „positiven Rassismus“ nenne; bitte anschreiben, falls es dafuer einen korrekten Begriff gibt. Sprich wenn man wegen des anders seins (etwa andere Hautfarbe) besser behandelt wird, als andere Menschen. Hoert sich grundsaetzlich gut an, wenn man allerdings einfach normal wie alle Anderen auch behandelt werden will, kann es sehr schnell nervig werden und man fasst es negativ auf.

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Kenias neue Verfassung

6. August 2010

Wie ihr hoffentlich schon wisst, gab es am Mittwoch in Kenya ein Referendum ueber eine neue Verfassung. Schon 2005 gab es eine Abstimmung ueber eine neue Verfassung, diese wurde jedoch abgelehnt. Diese Wahl hat ganz Kenya wieder an die Unruhen nach den letzten Praesidentschaftswahlen 2008 erinnert. Dementsprechend gab es im Vorfeld von allen Parteien, Kirchenvertreter, NGOs usw. viele Aufrufe das Ergebnis – egal wie das Referndum ausgeht – in Frieden und ohne Gewalt zu akzeptieren und ein grosses Polizeiaufgebot. Kenya hat mit einer 2/3-Mehrheit fuer die neue Verfassung gestimmt und es gab keinerlei Unruhen.

Damit kann sich Oesterreich ein Beispiel an Kenya nehmen: eine neue Verfassung steht bei uns ja noch in weiter Ferne. Wie wichtig dieses Referendum fuer Kenya war, erkennt man auch daran, dass der Tag der Abstimmung ein Staatsfeiertag war, um allen die Moeglichkeit zu Wahlen zu geben.

Was bedeutet diese neue Verfassung fuer Kenya? Und wie laufen Wahlen ueberhaupt ab?

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Zurueck in Nairobi

2. August 2010

Bin gestern gut in Nairobi angekommen und hab schon wieder ziemlich viele Leute getroffen. Lustigerweise hat es sich angefuehlt, als ob ich nur ein paar Wochen weg war.

Das erste Problem hat sich aber schon in Amsterdam ergeben:

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Karibu Kenya? Karibu Amsterdam!

31. Juli 2010

Im Moment heisst es – unvorhergesehen – „Karibu Amsterdam“. Der Flug von Amsterdam nach Nairobi war ueberbucht und ich hatte das Pech nicht mitgenommen zu werden. Daher fliege ich heute Abend und komme genau einen Tag spaeter an.

Also was machen?

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Haitis Armut

28. Januar 2010

Nachdem Haiti durch die Erdbebenkatastrophe in die Schlagzeilen geraten ist, habe ich mich gefragt, warum denn Haiti überhaupt so arm ist. Es gehört – als einziges Land außerhalb Afrikas und Asiens – zu den 50 am wenigst entwickelsten Ländern (den »Least Developed Countries«). Zum Vergleich mit dem Nachbarland die Durchschnittseinkommen pro Jahr: Haiti $630 und Domikanische Republik $4,147. In Haiti leben 80% der Menschen unter der Armutsgrenze – und das schon vor dem Erdbeben.
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White Christmas – eine Weihnachtsgeschichte

30. November 2009

Passend zum Start der Adventszeit wird in Coccaglio in Norditalien die Operation White Christmas gestartet. Hübscher Name, das Ziel der Aktion: alle illegalen Ausländer bis zum 25. Dezember abschieben.

Diese Aktion »White Christmas« zu nennen ist klar rassistisch. Von den Verantwortlichen wird zwar begründet, dass es als Zitat auf das berühmte Lied (Bing Crosby, »I’m dreaming of a white christmas«) gedacht ist und nichts mit der Hautfarbe zu tun hat; aber dieses Argument ist sehr fadenscheinig. Zudem sind dabei nur Politiker von Parteien (der Lega Nord und Berlusconis Partei) im Spiel, von denen immer wieder fremdenfeindliche Aussagen kommen.

Wie und warum wird die Aktion durchgeführt? Es werden alle Nicht-EU-Bürger des Ortes überprüft, ob sie eine Erlaubnis haben, in Italien zu leben. Dadurch entsteht schon eine Vorverurteilung, indem man jedem Nicht-EU-Bürger illegale Einwanderung unterstellt. Und das Ganze passiert laut Bürgermeister nicht etwa, weil im Ort eine hohe Kriminalität herrscht, es soll halt einfach aufgeräumt werden (Bürgermeister Claretti: „We don’t have a crime problem,“ he said. „We just want to start cleaning things up“). Dabei frage ich mich, wozu man Geld ausgibt um »aufzuräumen«, wenn es sowieso keine Probleme gibt?! Und bei Abschiebungen von Menschen von aufräumen zu sprechen, ist einfach eine untragbare menschenunwürdige Aussage.
Übrigens ist man in Italien schon sehr schnell ein illegaler Einwanderer, falls man nämlich legal eingewandert ist und man die Arbeit verliert, ist man illegal. Ohne Wenn und Aber, ohne Möglichkeit auf Verlängerung.

Claudio Abiendi, Stadtrat des Ortes, zeigt noch wofür Weihnachten steht: »Für mich ist Weihnachten nicht das Fest der Gastlichkeit, sondern der christlichen Tradition, also unserer Identität«. Soll also zu Weihnachten niemand aufgenommen werden, weil schon Josef und Maria kein Glück bei der Herbergssuche hatten? Und von Nächstenliebe keine Spur. Da ist keine christliche Tradition und keinerlei Ethik dahinter, meine Identität ist das jedenfalls nicht.

Daher passender (und ausdrücklich nicht nur für Weihnachten): »I said if you’re thinkin‘ of being my brother, It don’t matter if you’re black or white«

Quellen: FAZ, Spiegel Online

Innovationen aus Kenia

8. September 2009

Ein Thema, über das ich bisher nie geschrieben habe, sind Erfindungen und Innovationen die aus Kenia stammen. Daher möchte ich heute zwei Innovationen vorstellen: M-Pesa für Geldtransfers über Mobiltelefone und Ushahidi zur Sammlung von Kriseninformationen.

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Rassismus bei Microsoft

2. September 2009

Wer noch nichts davon gehört und gelesen hat: Der Softwarekonzern Microsoft sorgt mit einer Online-Anzeige für negative Schlagzeilen. Dabei wird dem Unternehmen vorgeworfen rassistische Änderungen an einem Bild vorgenommen zu haben, in dem für die polnische Version der Kopf eines dunkelhäutigen Modells gegen den Kopf eines hellhäutigen Modells ausgetauscht wurde (aus derStanard.at, Microsoft empört mit rassistischer Werbung).

Originalbild

Originalbild

Manipuliertes Bild

Manipuliertes Bild

Nach der Aufregung ist jetzt auch auf der polnischen Webseite das ursprüngliche Foto zu finden. Nun stellt sich für mich die Frage, ob jemand bei Microsoft Polen dafür verantwortlich ist, oder ob die Entscheidung für den Austausch des Kopfes in der Hauptzentrale in der USA gefallen ist. Also habe ich ein wenig nachgegraben.
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Abschied und Ankommen

10. August 2009

Letzte Woche waren die Abschiedsfeiern bei Kwetu und bei meiner Gastfamilie. Beide Feiern waren super, auch wenn natürlich viel Wehmut dabei war. Viel mehr brauch ich da auch gar nicht schreiben, ich werd viele Leute und viele Gewohnheiten aus Kenia stark vermissen.
Freitags früh am Morgen ging dann der Flug zurück nach Österreich, die letzte Nacht wurde natürlich durchgemacht 🙂 Und nach dem letzten Verabschieden von der Gastfamilie am Flughafen gings ab nach Hause. Und seitdem versuche ich bei Freunden und Verwandten hallo zu sagen, die sind alle viel zu verstreut 🙂

Dies wird aber trotzdem nicht der letzte Eintrag gewesen sein, ich hab noch einige interessante Sachen, über die ich schreiben will. Also immer wieder hier vorbeischauen 🙂

10 Tage

28. Juli 2009

Noch 10 Tage – am 7. August – und dann betrete ich wieder oesterreichischen Boden. Ein komisches Gefuehl das ganze hier zurueckzulassen. Was als ein Jahr Auszeit und Erfahrung sammeln angefangen hat, ist dann doch auch zum Alltag und ganz einfach hier leben uebergegangen.
Aber natuerlich freue ich mich schon total auf Oesterreich! Familie und Freunde wiedersehen; Essen; Waschmaschine… 😀

Naja.. ich werde mit nen lachenden und nen weinenden Auge kommen, aber kommen werde ich auf alle Faelle.
Also: macht euch bereit mich wieder zu sehen und nehmt euch viel, viel, viel (vieeeeeel vieeeeel) Zeit und Geduld um Fotos anzusehen und Geschichten zu hoeren 🙂